Verteilte Dateisysteme
Mit einem verteilten Dateisystem (Distributed File System, DFS) können Sie Daten im Netzwerk verwalten und freigeben. Wichtige Funktionen wie Datensicherheit, Berechtigungen und Eingabehilfen sind in das DFS integriert.
DFS-Namespaces
Im Lauf eines Tages muss ein Benutzer unter Umständen auf mehrere Dateien zugreifen, die auf verschiedenen, mit dem LAN oder WAN verbundenen Servern gespeichert sind. Um die im gesamten Netzwerk verstreuten Dateien auffinden zu können, muss der Benutzer unzählige Freigaben durchsuchen.
Mit dem Windows-DFS-Namespace (DFS-N) können Sie einen einzelnen virtuellen Bereich anlegen, der den Zugriff für alle Benutzer erheblich erleichtert. Der DFS-N wird auf dem Seagate-Server konfiguriert; die Freigaben können jedoch von beliebigen Server im Netzwerk stammen.
Die Namespaces sind für alle Benutzer im Netzwerk sichtbar. Zum Anzeigen und Bearbeiten der Inhalte muss ein Benutzer allerdings Zugriffsrechte auf die entsprechenden Freigaben besitzen.
DFS-N-Hierarchie
Beim Hinzufügen eines Namespace ist die DFS-N-Hierarchie zu beachten.
- Namespace-Server (hier der Seagate-Server)
- Namespacestamm (\\Seagate-Server\Stamm)
Sie können mehrere Ordner in einem Stammordner anlegen. - Ordner, die für die Benutzer sichtbar sind (\\Seagate-Server\Stamm\Ordner)
Jeder Ordner im Stamm besitzt einen eigenen Zielordner. - Freigabe, die als Zielordner bereitgestellt ist (\\Seagate-Server\Stamm\Ordner\Zielordner) Der Zielordner ist eine Freigabe, die bereits angelegt wurde. Sie können auch neue Freigaben erstellen.
Aktivieren von DFS-Namespaces
- Wählen Sie in Server Manager die Option „File and Storage Services“ (Datei- und Speicherdienste).
- Wählen Sie „Servers“ (Server).
- Wählen Sie den Server in der Serverliste aus, auf dem das DFS aktiviert werden soll.
- Wählen Sie „Tasks“ > „Add Roles and Features“ (Aufgaben > Rollen und Funktionen hinzufügen).
- Aktivieren Sie das DFS mit dem Assistenten „Add Roles and Features“ (Rollen und Funktionen hinzufügen).
- Wählen Sie unter „Installation Type“ (Installationstyp) die Option „Role-based or feature-based installation“ (Rollenbasierte oder funktionsbasierte Installation) und klicken Sie auf „Next“ (Weiter).
- Wählen Sie den Server aus und klicken Sie auf „Next“ (Weiter).
- Wählen Sie im Menü auf der linken Seite die Option „Server Roles“ (Serverrollen).
- Wählen Sie „DFS Namespaces“ (DFS-Namespaces) und klicken Sie auf „Next“ (Weiter).
- Wenn ein Dialogfeld mit einer Liste der Tools und Dienste geöffnet wird, die zur Verwendung des DFS installiert werden müssen, klicken Sie auf „Add Features“ (Funktionen hinzufügen).
- Schließen Sie die Installation ab.
- Starten Sie den Server neu.
Hinzufügen eines Namespace
Der Namespace kann mit einer Domäne verknüpft werden, wenn der Server einem Active Directory beigetreten ist, oder auch aus einem eigenständigen Server bestehen.
- Wählen Sie in Server Manager die Option „Tools“ > „DFS Management“ (Extras > DFS-Verwaltung).
- Wählen Sie rechts die Option „New Namespace“ (Neuer Namespace).
- Geben Sie im Assistenten „New Namespace“ (Neuer Namespace) den Namen des Seagate-Servers ein, also den Namen des Hostservers für den Namespace.
Hier können Sie einen beliebigen Server verwenden, da der Namespace Freigaben von mehreren Servern im LAN oder WAN aufnehmen kann. - Erstellen Sie den Namespace gemäß den Anweisungen im Assistenten.
Erstellen eines Namespace-Ordners
Sie können Ordner für die Zielordner erstellen, z. B. Ordner für einzelne Abteilungen oder Geschäftsbereiche.
- Wählen Sie in Server Manager die Option „Tools“ > „DFS Management“ (Extras > DFS-Verwaltung).
- Klappen Sie links die Namespace-Liste aus.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den gewünschten Namespace und wählen Sie „New Folder“ (Neuer Ordner).
- Geben Sie den Namen ein.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Ordner und wählen Sie „Add folder target“ (Ordnerziel hinzufügen).
- Wählen Sie die Freigabe aus, die Sie hinzufügen möchten. Sie können auch eine neue Freigabe erstellen.
Hinweis: Sie können eine zweite Freigabe zu einem Zielordner hinzufügen und so die Daten replizieren. Bei der Replikation werden Dateien zwischen den beiden Freigaben kopiert und aktualisiert. Der Server muss einer Domäne angehören, damit die Replikation ausgeführt werden kann.
- Erstellen Sie ggf. weitere Ordner.
DFS-Replikation
Mit der DFS-Replikation (DFS-R) können Engpässe bei der Bandbreite umgangen werden, so dass die Benutzer ihre Arbeitszeit effektiver nutzen. Die DFS-R repliziert Daten von einem Remoteserver auf einen lokalen Server im LAN, so dass die Benutzer rascher auf die Dateien zugreifen können. Bei der DSF-R kommt zudem die Remotedifferenzialkomprimierung zum Einsatz, mit der nur die jeweiligen Änderungen an einer Datei repliziert werden, nicht immer die gesamte Datei.
Hinweis: Die Replikation über das Netzwerk ist nicht gleichbedeutend mit der Sicherung eines Servers. Mit der Replikation lassen sich Verzögerungen umgehen, die durch das WAN entstehen, doch sie ist kein Ersatz für die regelmäßige Sicherung auf einer externen Festplatte oder einem freigegebenen Volume.
Aktivieren der DFS-R
- Wählen Sie in Server Manager die Option „File and Storage Services“ (Datei- und Speicherdienste).
- Wählen Sie den Server aus, für den die DFS-R aktiviert werden soll.
- Wählen Sie „Tasks“ > „Add Roles and Features“ (Aufgaben > Rollen und Funktionen hinzufügen).
- Aktivieren Sie die DFS-R mit dem Assistenten „Add Roles and Features“ (Rollen und Funktionen hinzufügen).
- Starten Sie das System nach der Installation neu.
Hinzufügen einer Replikationsgruppe
- Wählen Sie in Server Manager die Option „Tools“ > „DFS Management“ (Extras > DFS-Verwaltung).
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Replication (Replikation) und wählen Sie New Replication Group (Neue Replikationsgruppe).
- Fügen Sie die Gruppe gemäß den Anweisungen im Assistenten hinzu.